Hirten- und Heimatmuseum

Baschtlehaus Ebenhofen

10.09.2006  Aktionstag "Bauernhochzeit anno 1880"


In einem Hochzeitszug wie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts versetzten wir die Besucher in eine Zeit zurück, in der die Braut noch schwarz gekleidet war und die Jünglinge und Jungfrauen getrennt von den Männern und Weibern im Brautzug gingen.

Voran die Musikkapelle, dann die Buben, der Hochzeiter mit zwei Brüdern, danach der Hutträger des Bräutigams, der Vater, die Jünglinge, die Männer, dann die Föhla, die Jungfrauen, die Braut mit zwei Schwestern, der Bürgermeister, der Pfarrer, die Schlotterkölle oder Ehrenmutter und die Weiber. Jeder hatte seinen Platz im Hochzeitszug.

Ein Brauchtum, das sich über viele Jahrhunderte gehalten hat.

Das Brautfuder mit den Habseligkeiten und mit der besten Kuh aus dem elterlichen Stall der Braut wurde bereits einen Tag vor der Hochzeit zum Haus der künftigen Eheleute gefahren. Das Abladen und Aufstellen im Haus übernahmen meistens die Nachbarn.
Alle Weiberleut im Dorf wollten natürlich das Brautfuder und das Brautbett anschauen und „Zuig aluga“. Was hat sie, die Braut, was bringt sie mit und dann wurde alles gelobt oder kritisch begutachtet.

Bei bestem Wetter führte der Hochzeitszug durch die Schwabenstraße zum Schulhof. Dort wurde eine standesamtliche Trauung nachgespielt. Anschließend spielte die Musikkapelle Ebenhofen mit „Altbayerischer Blasmusik“ auf. Bei gemütlichem Beisammensein und  Bewirtung, auch mit dunklem Bier der damaligen Zeit, klang das Fest aus.